Die Tabakpflanze

Wie die Kartoffel und die Tomate gehört die Tabakpflanze zu der, relativ gesehen, riesigen Familie der Nachtschattengewächse. Neben Pflanzen, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden, gehören aber auch die Engelstrompete und die Tollkirsche zu ihnen. Beides sehr giftige Pflanzen. 65 verschiedene und einzigartige Arten werden von der Gattung der Tabakpflanze umfasst.

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Die Herkunft

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Ursprünglich wuchs die Tabakpflanze im südlichen Teil Nordamerikas, in Latein- und Mittelamerika, Australien, dem Südpazifik und auch teilweise vereinzelt in Afrika. Durch die Globalisierung erweiterte der Mensch ihr Vorkommen sehr stark. Von den 65 verschiedenen Arten werden allerdings nur zwei benutzt, um Tabakwaren herzustellen: der Bauerntabak und der virginische Tabak. Die im Fachjargon verwendeten lateinischen Begriffe lauten nicotiana rustica und nicotiana tabacum.

Das Wort Nicotica lässt sich auf den französischen Diplomaten, Jean Nicot zurückführen. Dieser verbreitete Mitte des 16. Jahrhunderts den Tabak in ganz Frankreich und setzte sich stark für seine Verwendung als Heilpflanze, zum Beispiel in der Augenheilkunde, ein. Allerdings gibt es noch weitere Verwendungszwecke für diese Pflanze.

Die Pflanze

Je nach Alter kann die Pflanze eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Weder sind ihre Blätter sehr dick, noch sehr groß. Ihr hellgrüner Ton lässt sie sehr sanft wirken. Ihre Blüten sind, je nach Sorte, gelb oder rosafarben. Wenn man sie gut pflegt und unter den richtigen Bedingungen anbaut, gilt die Tabakpflanze als leicht zu kultivieren. Um bei der Ernte zwischen den Pflanzen guten Halt zu haben, sollte man darauf achten, gute Schuhe mit einer flexiblen Sohle zu tragen. Die Anbaugebiete dieser Nutzpflanze sind heutzutage sehr weit verbreitet. Das größte Anbaugebiet Deutschlands befindet sich momentan in der Pfalz. Lukrativ ist die Pflanze dadurch, dass sie natürlicherweise Nikotin produziert. Es wird in den Wurzeln gebildet und in den Blättern und Blüten abgelagert. Dieses Nervengift dient als Schutzstoff gegen Schädlinge. Da der Nikotinanteil in den Wurzeln der beiden vorhin genannten Sorten, Nicotiana rustica und Nicotiana Tabacum, bis zu stolzen 97 Prozent erreichen kann, werden sie als Droge eingestuft. Die Blätter dieser Pflanzen werden getrocknet und in verschiedensten Formen weltweit als legale Droge verkauft.

Der Anbau

Entgegen aller Erwartungen ist die Tabakpflanze relativ komplex. Jede einzelne Unterart dieser Pflanze hat eigene und einzigartige Ansprüche, und es müssen optimale Wachstumsbedingungen erfüllt werden. Allerdings sind klare Grundlagen zu erkennen, die für alle Arten dieses Gewächses gültig sind. Wichtig für das Gedeihen sind viel Sonne und ein Boden, der Wasser gut aufnehmen und durchlassen kann.

In tropischen Klimazonen sind Tabakpflanzen nur sehr selten vorzufinden. Sie kommen nicht gut mit der hohen Luftfeuchtigkeit zurecht, und oft hat der Boden auch nicht die passenden Bedingungen. Die Pflanze selbst wird aus Saatgut gezogen. Die herangewachsenen jungen Pflanzen werden im Mai in die Felder gepflanzt. Aufgrund des sehr hohen Kalzium- und Kaliumbedarfes benötigen die Pflanzen ausreichend Dünger. Wenn sich im Spätsommer die untersten Blätter gelblich färben und die Pflanze bereits eine Größe von ungefähr 1,50 Meter erreicht hat, kann die Ernte beginnen.

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