Mit dem Tabakanbau verbinden die meisten Raucher romantische Tabakplantagen auf Kuba oder in Südamerika. Tatsächlich stammt die Tabakpflanze aus dem subtropischen Raum, doch die robuste Pflanze gedeiht auch kälteren Gefilden äußerst gut. Praktisch kann sie somit in allen Regionen mit gemäßigtem Klima zwischen dem 38. südlichen und dem 56. nördlichen Breitengrad angebaut werden.
Tabakanabau in Zentraleuropa
Auch das Klima in Zentraleuropa eignet sich für den Anbau der robusten Pflanze. Bereits 1573, also bereits kurze Zeit nach der Entdeckung des Tabaks durch die Europäer, soll die erste Tabakpflanze auf deutschem Boden gediehen sein. Wenig später wurde in der Kurpfalz bereits mit dem kommerziellen Anbau von Tabak experimentiert und mit der ersten kommerziellen Plantage in den Niederlanden fasste der Tabakanbau 1615 in Europa definitiv Fuß. Lange versorgte sich Europa weitest gehend selbst mit Tabakprodukten, doch heute findet man Tabakpflanzen häufiger auf Postern von Dear Sam als auf heimischen Äckern.
Kommerzieller Anbau heute
Wie alle anderen Wirtschaftszweige ist auch der Tabakanbau einem immer größer werdenden Preisdruck ausgesetzt. Für einige Jahre wurde dieser Druck durch Subventionen für europäische Tabakbauern etwas abgemildert, doch diese fielen vor rund zehn Jahren weg. Dies hat dazu geführt, dass Tabak heute primär in Billiglohnländern angebaut wird. Also doch wieder Tabak aus Südamerika?
Ein Blick auf die Liste der tabakproduzierenden Staaten zeigt, dass Brasilien in der Tat auch heute noch zu den wichtigsten Anbaugebieten für Tabak gehört. Eine weitaus größere Menge wird aber heute in China produziert und auch Indien baut eine nicht unerhebliche Menge Tabak an.