Kautabak und Schnupftabak sind Tabakprodukte, die weniger bekannt aber dennoch beliebt sind. Auch bei diesen Produkten steht der Nikotingenuss im Vordergrund.
Der Kautabak
Der Genuss von Kautabak war vor allem bei Seemännern sehr beliebt, da auf den hölzernen Schiffen das Rauchen strengstens verboten war. In Deutschland wurde Kautabak ab 1849 von der Firma Grimm & Triepel Kruse hergestellt. Seit dem Jahr 2016 wird dieser Kautabak nur noch von dem Unternehmen Günter Hartmann Tabakvertrieb angeboten. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Kempten und bietet verschiedene Produkte der ehemaligen Marke Grimm & Triepel Kruse an. Diese werden heute unter den Namen Hanewacker und Fischerstift verkauft. Kautabak wird aus Rohtabak hergestellt, der sich durch einen besonders hohen Nikotingehalt auszeichnet. Das Nikotin wird dabei durch die Mundschleimhaut aufgenommen. Der Tabak wird nicht immer gekaut, sondern meist nur in die Wange gelegt und nach einer bestimmten Zeit leicht mit den Zähnen geknetet.
Der Schnupftabak
Schnupftabak besteht aus einer Tabakmischung, die besonders fein gemahlen wird. Bekannt ist Schnupftabak in Europa bereits seit dem 17. Jahrhundert. In Deutschland hat Schnupftabak sogar eine besondere Bedeutung, wie sogar im Zigarrenlexikon vermerkt wird. Der Schnupftabak wird über die Nase eingesaugt. Die Nikotinaufnahme erfolgt dabei über die Nasenschleimhaut. Zu den bekanntesten und beliebtesten Sorten zählen dabei der Schmalzler oder Brasil sowie der Snuff. Erster wird vor allem im bayrischen Raum angeboten. Der Name Schmalzler stammt von der ursprünglichen Verwendung von Butter als Bindemittel. Heute wird auf Butter verzichtet und man verwendet stattdessen Weißöl.
Snuff ist ein Schnupftabak, der aus Großbritannien stammt und die Sorte, die heute am meisten verkauft wird. Hergestellt wird diese Sorte aus virginischem Tabak aber auch aus Tabak, der aus Afrika kommt. Schnupftabak ist in den meisten Fällen auch mit verschiedenen Aromen versetzt, um die Genusswirkung zu verstärken.
Früher wurde der Schnupftabak meist lange gelagert, bevor er verarbeitet wurde. Heute wird diese Form der Produktion nur noch bei besonders hochwertigen Schnupftabaksorten angewandt. Die meisten Sorten werden in Schnellverfahren hergestellt. Die älteste Sorte von Schnupftabak kommt von der Firma Fribourg & Treyer. Sie ist bereits seit dem Jahr 1720 erhältlich. Diese Marke zeichnet sich durch ihre eigentümliche Rezeptur aus und wird von Kennern sehr geschätzt. Das Schnupfen ist meist ein eigenes Ritual. Beispielsweise werden beim Schnupfen kurze Sprüche aufgesagt oder in der Schweiz hängt man nach dem Schnupfen das Wort Priis an, welches mit Prost vergleichbar ist.